Eine Sprinkleranlage verteilt im Morgengrauen Wasser auf einem Feld

Beregnungsbewässerung

Die Beregnungsbewässerung (oft auch: oberirdische Bewässerung) ist die wohl häufigste Bewässerungsart. Dies liegt vor allem daran, dass sie einfach umzusetzen und insgesamt eher günstig ist. Doch ein solches Bewässerungssystem ist nicht für jede Anwendung geeignet. Wir erklären Ihnen, was es mit dieser Form der Bewässerung auf sich hat – und für welche Anwendungsgebiete sie die richtige Wahl ist!

Was ist Beregnungsbewässerung

Bei der Beregnungsbewässerung werden die zu bewässernden Areale von oben herab beregnet. Dies geschieht durch den Einsatz von Sprinklern, die über oberirdisch verlegte Schläuche mit Wasser versorgt werden und dieses möglichst flächendeckend verteilen. Diese Form der Bewässerung ahmt also den natürlichen Niederschlag nach.

Die Beregnungsbewässerung ist eine Möglichkeit der oberirdischen Bewässerung. Eine andere Form ist die oberirdische Tröpfchenbewässerung, bei der das Wasser per Tropfschlauch an die Pflanzen abgegeben wird. Die Schläuche werden oberirdisch verlegt, es findet aber keine Beregnung statt.

Oberirdische Bewässerung: die Bestandteile eines Bewässerungssystems

Ein Bewässerungssystem besteht grundlegend aus drei Teilen: einer Wasserquelle, Leitungen und einem Medium, aus welchem das Wasser ausstritt und die zu bewässernden Flächen beregnet. Als Wasserquelle kommen verschiedene Möglichkeiten in Frage. Neben dem einfachen Wasseranschluss kann z. B. auch eine Regenwasserzisterne oder ein Brunnen für die Beregnungsbewässerung genutzt werden. Wichtig ist insgesamt, dass der Wasserdruck passend zur Anlage hoch genug ist. Falls dies nicht der Fall ist, muss zusätzlich eine Wasserpumpe eingesetzt werden.

Anschließend wird das Wasser über Leitungen oder Schläuche oberirdisch zum verteilenden Medium geführt. Dies ist bei der Beregnungsbewässerung für gewöhnlich ein Sprinkler, wobei sich diese je nach Ausführung unterscheiden. Die oberirdische Bewässerung kann auch mittels Tropfschlauch als oberirdische Tröpfchenbewässerung durchgeführt werden, in diesem Fall spricht man dann aber nicht mehr von der Beregnungsbewässerung.

Anwendungsbereiche von oberirdischer Bewässerung

Die oberirdische Bewässerung spielt auf unterschiedlichsten Anwendungsgebieten eine große Rolle:

  • Sportanlagen: Bei Reithallen, Tennisplätzen, Sportplätzen oder Fußballplätzen kommt häufig eine Kombination aus Beregnungsbewässerung und unterirdischer Bewässerung zum Einsatz. Hier werden durch Wasserdruck ausfahrbare Sprinkler, welche die Sportfläche oberflächlich beregnen, mit unterirdisch verlegten Rohren kombiniert.
  • Landwirtschaft: Auf Landwirtschaftsflächen ist die Beregnungsbewässerung häufig das Mittel der Wahl. Denn mit einer leistungsstarken, mobilen Beregnungsanlage lassen sich auch große Felder und Acker flächendecken bewässern.
  • Obstbau: Im Obstbau kommt der Beregnungsbewässerung eine Sonderrolle zu. Denn hier wird sie maßgeblich als Frostschutzberegnung eingesetzt. Nähern sich die Temperaturen dem Nullpunkt, werden die Bäume und Sträucher permanent beregnet. Dadurch bildet sich eine Eisschicht um sensible Pflanzenteile, die dafür sorgt, dass die Temperatur im Inneren nicht unter 0 °C fällt. So kann die Ernte geschützt werden.
  • Gartenanlagen & Rasenflächen: Ob im heimischen Garten oder der öffentlichen Parkanlage – die Beregnungsbewässerung ist überall im Einsatz, wo große Flächen bestmöglich und effizient mit Wasser versorgt werden sollen. Im eigenen Garten werden die Schläuche dabei für gewöhnlich oberirdisch geführt, während sich z.B. bei öffentlichen Parks oft auch eine unterirdische Rohrführung bewährt hat. In diesem Fall spricht man für gewöhnlich von der unterirdischen Bewässerung, auch wenn die Sprinkler nachher oberirdisch bewässern.
Beregnungsbewässerung

Die verschiedenen Sprinkler im Überblick

Für die Beregnungsbewässerung können – je nach Anwendungsgebiet – unterschiedliche Sprinkler zum Einsatz kommen. Im Folgenden stellen wir Ihnen die gängigsten Varianten vor.

Der Vernebler zerstäubt das Wasser in feine Tropfen, die sich wie ein Sprühnebel in alle Richtungen über die Pflanzen verteilen. Dadurch wird das Wasser bestmöglich und gleichmäßig verteilt. Vernebler erreichen aufgrund des feinen Tröpfchenregens lediglich mittlere Reichweiten und sind anfällig für Wind.
Unter diesem Begriff fassen wir alle Sprinkler zusammen, die sich drehen und dabei das Wasser in Strahlenform verteilen. Dies kann durch mehrere Strahlen in alle Richtungen oder Einzelstrahlen mit fließender Bewegung geschehen.
Diese Sprinkler werden durch den Wasserdruck angetriebene Turbinenbewegt. Kreissprinkler können hohe Wurfweiten erreichen und somit große Flächen abdecken. Allerdings verteilen sie das Wasser nicht so gleichmäßig und fein wie Vernebler.
Der oszillierende Sprinkler kommt häufig im heimischen Garten oder auf öffentlichen Rasenflächen zum Einsatz und wird auch als Viereckregner oder Rasensprenger bezeichnet. Dieser besteht aus einem Standfuß, einem wasserbetriebenen Getriebe und einem Düsenrohr, in dem in der Regel mehrere Wasserdüsen vorhanden sind. Das Düsenrohr oszilliert und sorgt so für eine Verteilung des Wassers.
Oszillierende Sprinkler erreichen durch die Schwenkbewegung eine Abdeckung von mittelgroßen Gebieten. Da der Wasserdruck, anders als es bei Kreissprinklern der Fall ist, gering ist, fällt die Wurfweite kürzer aus. Zusätzlich ist auch hier eine gewisse Anfälligkeit gegen Wind gegeben.
Mobile Sprinkler gibt es in verschiedenen Varianten. In der einfachsten Ausführung wird der Sprinkler einfach auf einem Gestell mit Rädern befestigt und lässt sich so bequem bewegen. Für die Landwirtschaft hingegen kommen mobile Beregnungsanlagen zum Einsatz.
In diesem Fall handelt es sich um mobile Bewässerungswagen, die durch eine Wasserturbine angetrieben werden. Hier wird sich der Wasserdruck zu Nutze gemacht, um den Schlauch abzurollen und somit den Bewässerungswagen über das Feld oder den Acker zu bewegen. So wird eine flächendeckende Beregnung ohne zusätzlichen Energieeinsatz erreicht.

Vor- und Nachteile der oberirdischen Beregnungsbewässerung

Wie jede Bewässerungsform hat auch die Beregnungsbewässerung Vorzüge und Nachteile. Diese wollen wir Ihnen nun abschließend auflisten.

Vorteile der Beregnungsbewässerung

  • Schnelle Lösung
  • Flexibles System
  • Keine Erdarbeiten nötig
  • Eher günstig in der Anschaffung

Nachteile der Beregnungsbewässerung

  • Schläuche und Sprinkler müssen auf- und abgebaut werden
  • Bestandteile des Bewässerungssystems können im Weg sein
  • Teilweise sind die Systeme windanfällig
  • Verteilung des Wassers ist nicht immer maximal effizient (z. B. im Vergleich zur unterirdischen Tröpfchenbewässerung)

Ob eine oberirdische Beregnungsanlage die richtige Wahl für Sie ist, hängt am Ende von verschiedenen Faktoren ab und ist allein aus den Vor- und Nachteilen schwer absehbar. Dafür bedarf es eines genauen Einblicks in Ihr Projekt und die individuellen Gegebenheiten sowie Bedürfnisse. Bei Unsicherheiten lohnt es sich oft, von Experten einen Bewässerungsplan erstellen zu lassen.

FAQ: Häufig gestellte Fragen zur Beregnungsbewässerung

Bei der Beregnungsbewässerung werden Pflanzen – dem Regen nachempfunden – von oben herab bewässert. Dies geschieht zumeist durch Sprinkler im Rahmen einer oberirdischen Bewässerungsanlage.
Oberirdische Bewässerung fasst als Oberbegriff alle Formen von Bewässerung zusammen, bei der sowohl die Verlegung von Schläuchen / Rohren als auch die Sprinkler oder Tropfschläuche selbst oberirdisch und sichtbar angebracht sind. In der oberirdischen Bewässerung selbst wird zwischen Beregnungsbewässerung und Tröpfchenbewässerung unterschieden.
Grundsätzlich gibt es eine Vielzahl an unterschiedlichen Sprinklern: Vernebler, Kreissprinkler, oszillierende Sprinkler, mobile Sprinkler, Pop-Up-Sprinkler … Sie alle haben ihre individuellen Vor- und Nachteile. Deshalb sollte genau geprüft werden, welche Sprinkler für Ihr Projekt geeignet sind.
Beregnungsbewässerung findet in verschiedenen Gebieten Anwendung: Landwirtschaft, Sportflächen, Obstbau, Garten … Schließlich ist es mit den Sprinklern gut möglich, große Flächen gleichmäßig mit Wasser zu versorgen. Dementsprechend wird sie überall da eingesetzt, wo eine flächendeckende Beregnung benötigt wird.
Das lässt sich pauschal nicht sagen. Die Wahl der Beregnungsanlage hängt stark von den individuellen Begebenheiten Ihres Projekts ab. Je nachdem ist womöglich eine unterirdische Tröpfchenbewässerung die bessere Wahl. Entscheidungshilfe kann Ihnen nur ein Fachgespräch mit einem ausgewiesenen Bewässerungsexperten geben.
Die genauen Kosten lassen sich pauschal nicht beziffern, da Sie stark von der Ausführung abhängen: Wird eine Pumpe benötigt? Wie viele Meter Schlauch oder Rohre werden gebraucht? Wie viele Sprinkler sollen betrieben werden? Welche Art von Sprinkler wird genutzt? All diese Faktoren bilden gemeinsam den Gesamtpreis für Ihr Beregnungssystem. Generell lässt sich aber sagen, dass oberirdische Beregnungssysteme die günstigste Form von Beregnungsanlagen sind.

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