Regen tropft auf eine Grünfläche

Regenwasser-Bewässerung

Ein großes Thema in der Bewässerung ist der Umweltschutz. Bewässerungssysteme werden stetig in ihrer Effizienz gesteigert und auch bei den Wasserquellen wird stärker darauf geachtet, dass diese möglichst umweltschonend sind. Eine häufige Maßnahme ist deshalb die Regenwasser-Bewässerung. Dabei wird das Regenwasser aufgefangen und in das Bewässerungssystem zur weiteren Nutzung eingespeist.

So funktioniert die Regenwasser-Bewässerung

Das Grundprinzip der Regenwasser-Bewässerung geht schon auf das Altertum zurück. Schon damals wurde der Niederschlag in Terrassensystemen oder auf großen Flächen gesammelt, um ihn später auf die Felder einzuleiten.

Heutzutage ist das Prinzip zwar dasselbe, die Umsetzung aber deutlich komfortabler. In Privathaushalten kommen häufig Regentonnen aus Kunststoff zum Einsatz, die einfach an die Dachrinnen und Fallrohre angeschlossen werden. Für die anspruchsvollere Nutzung kommen oberirdische oder unterirdische Regenwasserzisternen zum Einsatz.

Um das aufgefangene Regenwasser der Bewässerung zuzuführen, wird es mit einer Pumpe zu einem oberirdischen Abgabepunkt gefördert. Dort wird das Bewässerungssystem dann einfach angeschlossen.

Die Nutzung von Regenwasser senkt Kosten und schont die Umwelt

Die Nutzung von Regenwasser in der Bewässerung bringt mehrere Vorteile mit sich. Neben finanziellen Vorteilen, die aus einem geringeren Frischwasserverbrauch und niedrigeren Abwassergebühren resultieren, steht heutzutage vor allem die Umwelt im Fokus.

Denn vielen Pflanzen ist der Härtegrad unseres Leitungswassers eigentlich zu hoch. Auch die eventuell enthaltenen Zusatzstoffe wie Chlor- oder Fluorverbindungen oder Ozon können schädlich sein. Regenwasser hingegen hat einen Härtegrad, der gegen Null tendiert. Dadurch werden beim Gießen keine zusätzlichen Kalkbildner in den Boden eingeschwemmt.

Wenn das Regenwasser nur für die Bewässerung genutzt wird, ist es nicht nötig, dass es – wie unser Trinkwasser – aufwändig aufbereitet wird. Auch auf diesem Weg wird die Umwelt weiter geschont. Die Regenwasser-Bewässerung ist also sowohl finanziell als auch ökologisch gesehen eine sinnvolle Entscheidung.

Einbau von unterirdischen Wassertanks

Für wen eignet sich die Bewässerung mit Regenwasser?

Grundlegend eignet sich die Regenwassernutzung für jedes Bewässerungssystem. Denn genauso wie in jedes System Frischwasser aus dem Netz oder einem Brunnen eingespeist werden kann, so ist es auch möglich, sich den Niederschlag zunutze zu machen. Dementsprechend kommen folgende Anwendungsgebiete in Frage:

  • Landwirtschaft: In der Landwirtschaft kann Regenwasser als Ergänzung zum Frisch- bzw. Brunnenwasser genutzt werden, um so den effektiven Wasserverbrauch und somit auch die Kosten zu senken.
  • Garten- und Landschaftsbau: Gerade im privaten Hausbau gewinnt die Regenwassernutzung stetig an Bedeutung. Doch auch bei der Bewässerung von Garten- und Parkanlagen lohnt sich der Einbau einer Zisterne. Dementsprechend wichtig ist es, sich auch im GaLaBau mit der Bewässerung durch Regenwasser auseinanderzusetzen.
  • Obstbau: Ähnlich wie bei der Landwirtschaft kann Regenwasser im Obstbau als Ergänzung zum Frischwasser eingebracht werden, um Wasserverschwendung entgegenzuwirken und Kosten zu senken.
  • Weinbau: Auch im Weinbau ist es möglich, den Wasserverbrauch und somit die Kosten durch die Nutzung von Regenwasser zu senken.
  • Sportanlagen: Zur regelmäßigen Bewässerung von Sportanlagen wie Fußballfeldern, Reithallen oder Sportplätzen kann Regenwasser aus einer entsprechenden Auffanganlage genutzt werden.

Die Möglichkeiten zur Regenwasser-Bewässerung: Zisternen, Regentonnen & Co.

Je nach Anwendungsbereich und Wasserbedarf gibt es verschiedene Möglichkeiten, um die Bewässerung mit Regenwasser sinnvoll umzusetzen. Generell haben sich – von der Nutzung im Privathaushalt bis hin zur Industrieanlage – drei Ausführungen der Regenwassersammlung bewährt.

Die Regentonne ist inzwischen sowas wie der Klassiker in Privathaushalten. Aber auch Unternehmen nutzen sie, um die eigenen Rasenflächen zu bewässern. Kein Wunder: Regentonnen sind günstig in der Anschaffung und erfordern sowohl in Installation als auch in Nutzung kaum Know-how. Sie werden einfach an ein Fallrohr angeschlossen und fangen so den Niederschlag auf. Das Wasser wird anschließend direkt aus der Regentonne entnommen. Für gewöhnlich sind Regentonnen auf Größen von maximal 1.000 Liter begrenzt – und somit vor allem für die private Nutzung oder Kleingärten geeignet.
Der große Bruder der Regentonne ist die oberirdische Zisterne. Diese Wasserfangsysteme werden meist aus Kunststoff gefertigt und erreichen für gewöhnlich Kapazitäten von bis zu 5.000 Litern. Da die oberirdische Zisterne relativ viel Stellplatz benötigt, eignet sie sich eher schlecht für den Privatgarten. Vielmehr kommen oberirdische Zisternen auf großen Flächen zum Einsatz, wo es nicht stört, wenn einige Quadratmeter blockiert werden.
Die unterirdische Zisterne ist die beste und modernste Lösung für die Regenwasser-Bewässerung – aber auch die kostenintensivste. Schließlich wird in diesem Fall die Zisterne aus Kunststoff oder Beton in der Erde installiert, was auch Erdarbeiten und die Verlegung von Rohren nötigt macht. Mit gängigen Fassungsvermögen von bis zu 10.000 Litern (und mehr) lassen sich damit größere Gärten und Gartenanlagen bewässern. Für die landwirtschaftliche und industrielle Nutzung werden meist mehrere dieser Zisternen unterirdisch zu einer Batterie zusammengefasst. Dadurch ist die Regenwasser-Nutzung auch sinnvoll im professionellen Bereich nutzbar. Um das Wasser aus der unterirdischen Zisterne ins Bewässerungssystem einzuleiten, ist eine Pumpe notwendig, die zusätzliche Kosten verursacht. Durch die Pumpe wird das aufgefangene Wasser aus der Zisterne gefördert, wo es durch eine Übergabestelle in das Bewässerungssystem eingeleitet wird.

So ermitteln Sie den korrekten Bedarf an Niederschlagswasser – und die Zisternengröße

Zisternen sind in Größen von 1.500 Litern bis zu über 10.000 Litern verfügbar. Damit sie bestmöglich funktionieren, ist es notwendig, sie richtig zu dimensionieren. Es gilt also nicht pauschal, dass größer auch besser ist.

Denn damit eine Zisterne reibungslos funktioniert, sollte sie mehrmals im Jahr sowohl überlaufen (wobei das überlaufende Wasser – je nach Planung – in die Kanalisation abgeleitet oder versickert wird) als auch geleert werden. Dadurch wird Algenbildung verhindert und die sichere Funktion gewährleistet.

Bei der Wahl der Zisternengröße kommt es auf folgende Faktoren an:

  • Niederschlagsmenge in der Region
  • Angeschlossene (Dach-)Fläche
  • Individueller Regenwasserbedarf

Aus der Niederschlagsmenge der Region in Litern pro Quadratmeter können Sie durch Multiplikation mit der genutzten Dachfläche den Regenertrag in Litern pro Jahr errechnen. Anschließend gleichen Sie diese mit dem individuell berechneten Bedarf ab.
Nun überlegen Sie sich, wie groß eine mögliche Sicherheitsreserve sein soll, wobei hier für gewöhnlich von 22 Tagen ausgegangen wird, was den Faktor 0,06 ergibt. Diesen multiplizieren Sie mit der höheren Zahl (Ertrag oder Bedarf) und erhalten so das nötige Fassungsvermögen der Zisterne. Einen genaueren Einblick in die Berechnung erhalten Sie in unserem Beispiel.

Angenommen in einer Region fallen 900 l/m² pro Jahr und Sie haben eine Dachfläche von 10 x 10 m, also 100 m², an die Zisterne angeschlossen. Dann ergibt sich einmaximaler Regenertrag von 90.000 Litern pro Jahr, also 90 m³.

Für die Gartenanlage von 1000 m² ergibt sich bei einem Verbrauch von 80 l/m²/Jahr ein Bedarf von 80.000 Litern pro Jahr, also 80 m³.

Der Ertrag ist also größer als der Bedarf. Dementsprechend wird mit der kleineren Zahl, also dem Bedarf von 80 m³ weitergerechnet. Diese Zahl wird nun multipliziert mit der Reserve von 22/365 Tagen, also 0,06. Daraus ergibt sich eine Zisternengröße von 4,8 m³, also 4.800 Litern.

Achtung: Dies ist natürlich nur eine vereinfachte Beispielrechnung, die für den konkreten Anwendungsfall nur von geringer Bedeutung ist. Wenn Sie eine Zisterne verwenden wollen, sollten Sie sich unbedingt fachmännisch beraten lassen.

Wir beraten Sie in der Regenwassernutzung

Wenn Sie ein neues Bewässerungssystem planen, ist es immer sinnvoll, die Meinung von Bewässerungsexperten einzuholen. Wir stehen Ihnen mit Rat und Tat zur Seite und sprechen Empfehlungen bezüglich der Nutzung von Regenwasser aus. Dabei entwickeln wir maßgeschneiderte Lösungen, die Ihren individuellen Begebenheiten und dem jeweiligen Wasserbedarf gerecht werden. Sprechen Sie uns einfach an!

FAQ: Häufig gestellte Fragen zur Regenwasser-Bewässerung

Der Begriff Regenwasser-Bewässerung bezeichnet die Nutzung von Niederschlagswasser zur Bewässerung von Pflanzen. Dabei wird das Regenwasser durch verschiedene Methoden – z. B. Regentonne oder Zisterne – aufgefangen und so für das Bewässerungssystem nutzbar gemacht. Es handelt sich dabei um eine umweltschonende Form der Bewässerung.
Die Nutzung von Regenwasser ist die umweltschonendste Art zu bewässern. Denn dadurch wird der Verbrauch an Frisch- und Grundwasser zur Bewässerung reduziert. Da das Regenwasser nicht aufwendig aufbereitet werden muss, wie es beim Trinkwasser passiert, wird hier Energie gespart. Der niedrigere Frischwasser-Verbrauch macht sich nicht nur in der Umweltbilanz bemerkbar, sondern zusätzlich in geringeren Kosten.
Darüber hinaus enthält Regenwasser keine Inhaltsstoffe wie Kalk oder Chlorverbindungen. Es verfügt über einen Härtegrat von Null, wodurch es für Pflanzen besonders schonend ist.
Insgesamt ist die Nutzung von Regenwasser also die bestmögliche Variante, um ökologisch sinnvoll zu bewässern.
Generell ist es ganz simpel: Es wird einfach ein Auffangbehälter (Regentonne / Zisterne) benötigt und – je nachdem – zusätzlich eine Pumpe, die das Wasser zum Bewässerungssystem fördert.
Unterirdische Regenwasserzisternen gibt es in den unterschiedlichsten Größen. Die gängigen Varianten liegen zwischen 3.000–15.000 Litern. Für die industrielle Nutzung werden mehrere solcher Zisternen in einer Batterie zusammengefasst, um problemlos auch ein Fassungsvermögen von über 100.000 Litern zu erreichen.
Die Größe der Zisterne ergibt sich aus vier Faktoren: der Menge an jährlichem Niederschlag in Litern pro m², der angeschlossenen Dachfläche, die Wasser in die Zisterne einleitet, dem individuellen Bewässerungsbedarf sowie der Anzahl an Tage, für welche die Zisterne als Reserve fungieren soll.
Die Niederschlagsmenge Ihrer Region in Litern pro m² können Sie im Internet nachschlagen. Diese multiplizieren Sie anschließend mit der genutzten Dachfläche, um den maximalen Regenertrag in Litern pro Jahr zu errechnen:

Jahres-Niederschlag l/m² x Angeschlossene Dachfläche in m² = Regenertrag in l

Ihren individuellen Bedarf errechnen Sie aus der Quadratmeterfläche sowie dem Wasserbedarf:
Zu bewässernde Fläche in m² x Wasserbedarf in l/m² = Regenwasserbedarf in l

Nehmen Sie nun die Zahl, die kleiner ist – Regenertrag oder Regenwasserbedarf. Diese Zahl multiplizieren Sie mit der Anzahl der Tage, für welche die Zisterne eine Reserve bilden soll, geteilt durch 365, also die Anzahl der Tage im Jahr:

Wenn Regenwasserbedarf < Regenwasserertrag, dann: Regenwasserbedarf in l x RESERVETAGE / 365 = Zisternengröße in l
Wenn Regenwasserertrag < Regenwasserbedarf, dann: Regenwasserertrag in l x RESERVETAGE / 365 = Zisternengröße in l

Beispiel: Für einen Jahresniederschlag von 900 l/m² bei 100 m² Dachfläche, einer Gartenanlage von 1000 m² mit einem Bedarf von 80 l/m² und dem Wunsch nach einer Reserve von 22 Tagen ergibt sich insgesamt eine Zisternengröße von 4.800 Litern.

Die korrekte Größe einer Zisterne ist einerseits wichtig, um eine adäquate Reserve für trockene Tage zu haben und andererseits muss die Zisterne hin und wieder kontrolliert über- und leerlaufen, um Algenbildung etc. vorzubeugen. Deshalb darf sie nicht einfach überdimensioniert werden. Größer ist also nicht zwangsweise besser – es kommt auf die genaue Dimensionierung an.

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